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Zwischen sehr
alten, wunderschönen Palästen stehen auch moderne, gesichtslose Glas- und
Betonbauten. Im Moment bauen offenbar Japaner im Süden ein neues Gath.
Unter den grossen Schirmen sitzen am Tag die Sadhus und philosophieren, man kann sich hier Rat holen.
Am Abend fahren viele Leute mit Booten den Gaths entlang, nirgends sonst hat man einen so schönen Blick.
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Wir steigen am Rajendra Prasad Ghat aus und gehen durch
den Bazaar – was für ein Gedränge! Und was für ein Fest für die Augen – Farben
Farben Farben. Die Sarihändler warten im Schneidersitz auf Kundinnen, umgeben
von den fantastischen Stoffen. Gar nicht auszudenken, wenn ich Platz hätte für
diese fantastischen Stoffe ... Dann kommen die Gewürzhändler, die
Schmuckhändler – immer gibt es Kissen oder Polster, auf denen die Kundschaft
Platz nehmen kann (kein Problem dank Yoga), und dann lässt man
sich die Schätze vorführen.
Vom Scindia Gath steigen wir hoch zum Sankrata Devi Tempel. Diese Göttin hilft, wenn es Hindernisse zu überwinden gibt. Das ist immer gut.
Vishnu habe hier eine heilige Quelle gegraben, und Shiva (oder Parvati?) habe beim Baden an diesem Ort einen Ohrring verloren, deshalb heisst es Manikarnika - Mani steht für Perle, und Karnika für Ohr.
Am Nachmittag fahren wir mit Dinanath den
Gaths entlang. Er ist Maler, Schriftsteller und Kunstgeschichtsprofessor und erzählt uns all die Geschichten von den Königen, Volksgruppen oder einfach reichen Leuten, die ihre eigenen
Gaths gebaut haben, um Zugang zur Ganga zu haben und baden können.
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Unter den grossen Schirmen sitzen am Tag die Sadhus und philosophieren, man kann sich hier Rat holen.
Die Leute spazieren auf den Stufen unter den Häusern durch,
Guides, Bootsführer und Händler lauern auf Touristen, einige Hotels werben mit
Dachterrassen. Das Wasser ist jetzt tief, im Monsun steigt es einige Meter über
den jetzigen Wasserspiegel, dann kann man hier nicht mehr durchspazieren. Ich möchte mal die Strassen im Monsun sehen! Dinanath meint nur, naja, dann muss man halt
die Füsse gut waschen. Das müssen wir auch jetzt jeden Abend!
Am Abend fahren viele Leute mit Booten den Gaths entlang, nirgends sonst hat man einen so schönen Blick.
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Vom Scindia Gath steigen wir hoch zum Sankrata Devi Tempel. Diese Göttin hilft, wenn es Hindernisse zu überwinden gibt. Das ist immer gut.
Für
unsere Spende behängt uns der Priester mit Blumengirlanden, die er von der Sankrata Devi
löst, und ich bekomme als Gabe eine halbe Kokosnuss mit einer Lotosblüte drin.
Immer wieder kommen Gläubige, beten oder singen, gehen zum Priester, umrunden den heiligen Baum
und gehen wieder. Auch Geschäftsleute
kommen, beten kurz und sind schon wieder weg. Kinder spielen Fussball, und eine Frau singt
unermüdlich dasselbe Mantra.
Dann besuchen wir den Sadhu Prem Sagar
(ocean of love) – eine eindrückliche Figur. Er spricht ein wenig Deutsch: „Wie
heissen Sie?“ Er ist ein Heiler, und - wie er betont - auch ein Fernheiler. Einem Paar
in England habe er geholfen, Kinder zu kriegen. Nun, das ist definitiv zu spät
für mich;) Hier erklärt er das Kastensystem: http://www.youtube.com/watch?v=aaw1nukNClg
Wir bekommen einen Tee, und der Sadhu
erzählt einige Geschichten, währenddessen die Mäuse herumrennen. Er ist ganz begeistert
von Alex’ Portraitfoto, und so kriegt er zum Abschied eine Umarmung, ich einen
Händedruck.
Vom Boot aus sieht man die verschiedenen Ghats am besten, und im Dunkeln wirken die Paläste märchenhaft.
Am Manikarnika Ghat brennen immer noch viele Feuer, es sind heute offenbar viele Tote verbrannt worden. Es werden nur die verheirateten Letue verbrannt, die andern (und auch die Armen) werden mit Steinen beschwert in der Ganga versenkt. Wer hier kremiert wird, steigt direkt in den "Himmel" auf und verlässt den Kreis der Reinkarnation.
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Die Bambuskörbe mit den Kerzen, die an hohen Bambusstangen hängen, sollen den verstorbenen Ehemännern den Weg in den Himmel weisen, deshalb hängen die Witwen sie auf. Die Körbe.
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